Beobachtung: H. – Hammerspiel

Liebe H.,

Wir sitzen am kleinen Tisch im Spielzimmer und arbeiten mit den Motessori-Tabletts. Das Hammerspiel steht bei allen Kindern neben den anderen Arbeitstabletts hoch im Kurs. Heute steht es auch wieder auf dem Tisch und wurde von Dir ausgewählt.

Seit einiger Zeit nimmst Du vor jedem Spieldurchgang die bunten „Nägel“ aus der Hammerbank und stellst sie in einer Reihe auf, bevor Du sie dann wieder in die Löcher stellst und hinein schlägst oder drückst. Heute konnte ich Dich genauer dabei beobachten:

Du ziehst die „Nägel“ aus der Hammerbank und stellst sie vor Dir und der Hammerbank in einer Reihe auf. Dabei scheinst Du Dir eine ganz eigene Reihenfolge auszuwählen, denn bei jedem „Nagel“ überlegst Du einige Zeit, wo Du ihn hinstellst. Einige Male verschiebst Du „Nägel“, um einen anderen „Nagel“ zwischen zwei andere stellen zu können.

Die fertige Reihenfolge ist: grün – gelb – gelb – rot – lila – hellblau – dunkelblau – orange

Du nimmst Dir die beiden gelben „Nägel“ und steckst sie linkseitig der Hammerbank diagonal übereinander. Dann steckst Du zügig den roten „Nagel“ und danach den grünen entgegengesetzt diagonal neben die gelben, so dass Du im Prinzip ein Quadrat gesteckt hast. Du betrachtest einen Moment das Ergebnis, schaust auf die verbliebenen „Nägel“ in der Reihe und greifst Dir wieder mit beiden Händen die beiden blauen „Nägel“ heraus und steckst sie symetrisch-diagonal zu den gelben in die rechte Hälfte der Hammerbank. Dann nimmst Du schnell nacheinander erst den lila farbigen „Nagel“ und positionierst ihn in der oberen Reihe und den oragenen in der unteren Reihe in den verbliebenen Löchern.

Kurz überprüfst Du das Ergebnis Deiner Steckaktion. Dann nimmst Du den Hammer, um alle „Nägel“ bis zum Anschlag in das Holz zu schlagen. Du legst den Hammer weg und schaust wieder ganz konzentriert die Hammerbank an. Dann, offenbar sehr zufrieden, schaust Du auf und reichst N. die Hammerbank und den Hammer. Sie hatte während Deiner Arbeit den Wunsch geäußert, nach Dir die Hammerbank benutzen zu dürfen.

Liebe H., ich habe Dir sehr gern bei Deiner Arbeit zugeschaut. Du warst herrlich konzentriert und sehr zielstrebig. Mir schien, dass Du bei der Aufstellung der „Nägel“ in einer Reihe, schon die farbliche Verteilung der „Nägel“ in der Hammerbank vor Augen hattest. Die Bildung der Reihe hatte mehr Zeit beansprucht, als das Stecken und Hämmern zusammen.

 

 

Deine Nicol